Bibel lesen mit Plan

Ich hab es schon oft versucht. Mit Plan, ohne Plan, mit Kalender, ohne Kalender. Geschafft hab ich es bisher nicht mehr als ein paar Wochen. Und damit bin ich, wenn ich mich so durch die Blogozese lese, nicht allein. Wieso fällt das so schwer? Ist das was katholisches? Ich kann mich erinnern, dass im Religionsunterricht viel öfter über die Bibel gesprochen wurde, als sie tatsächlich zu lesen. Man musste Abkürzungen und Reihenfolge der Bücher lernen wie das Periodensystem der Elemente, aber lesen?! Auch zu Hause stand die Bibel zwar im Schrank, aber gelesen wurde darin nie. Ich hatte auch keine Kinderbibel, erst so mit 14 vielleicht. Man kannte die immer gleichen Geschichten, die Highlights sozusagen, aber die Praxis des Bibellesens blieb mir fremd.

Dass ich auch als Erwachsene bisher nicht behaupten kann, die ganze Bibel gelesen zu haben, liegt zum einen sicher an meiner ganz persönlichen Inkonsequenz (und vor allem bei Plänen mit festen Datumsangaben an der Schwierigkeit des Wiedereinsteigens: Textstellen überspringen? Nacharbeiten? Datum ignorieren?), zum anderen hatte ich mir aber von einem Bibelleseplan auch mehr erwartet als das bloße Einteilen der Bibel in so große Leseabschnitte, dass man in einem Jahr einmal durchkommt. Ich erhoffte mir, einen „logischen“ Plan, der Parallelen und Verweise aufzeigt.

Dies kann ein Bibelleseplan vielleicht gar nicht leisten – zu komplex das Buch der Bücher. Aber zumindest für das Neue Testament, also genauer gesagt für die Evangelien habe ich jetzt einen Plan bei bibel-lesen.de gefunden, der zumindest chronologisch durch die Ereignisse führt und dabei zwingend zwischen den vier Evangelien springt. Und damit soll es nun klappen. Fürs Erste reicht wohl auch das Neue Testament.

Ich könnte ja Bibeln sammeln wie Briefmarken. Ich bin eh ein Buch-Fan (zumindest bis zum nächsten Umzug). Ich kaufe gern Bücher, ich fasse sie gern an, ich rieche sie gern, ich habe sie gern im Schrank stehe und manche lese ich auch gern. Bibeln sind nun meist auch noch besonders schon gemachte Bücher. Haptisch, optisch. Und inzwischen gibt es ja für jeden und alles die passende Bibel. DAS ist definitiv zu viel, aber prinzipiell finde ich es begrüßenswert die schweren Inhalte der Bibel wenigstens sprachlich zugänglich zu machen. „Am Inhalt kann man scheitern, an der Sprache nicht“ lautete ja auch passend dazu der Slogan zur Basis-Bibel, die ich mir dann auch angeschafft habe (neben oben erwähnter Kinder-Bibel, einer großen Bibel zum dekorativ im Schrank stehen mit Hundertwasserbildern, einer „Arbeitsbibel“ zum Anstreichen und meiner liebsten, der kleinen in Leder gebundenen Reisebibel, die mich tatsächlich auf jeder Reise begleitet)

Mir fehlt das Wissen und der Vergleich, um sie wirklich beurteilen oder mit anderen Übersetzungen vergleichen zu können. Mich hat das Design angesprochen und die Textstellen, die ich im Buchladen angelesen und mit anderen verglichen hab, lagen mir von der Sprache her am besten.

Nun aber auf zur heutigen Bibellektüre: die Weihnachtsgeschichte mitten im Oktober.

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